Von Desinfektion bis zur Keimtötung

Die wichtigste Hygienemaßnahme im Haushalt ist das Händewaschen mit Seife. Doch manchmal reicht das nicht.

Wenn Magen-Darm-Infekte kursieren, immungeschwächte Personen oder infizierte Pflegebedürftige im Haushalt leben, ist Desinfektion angezeigt. Auch in der Wundversorgung und auf Reisen sind Desinfektionsmittel nützlich.

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WISSENSWERT

Desinfektionsmittel
die am Menschen angewendet werden, müssen als Arzneimittel zugelassen sein. Für andere Anwendungsarten gilt die Biozid- und die Medizinprodukteverordnung.
Wünschenswert ist ein breites Wirkungsspektrum, schneller Wirkeintritt und geringe Umweltbelastung. Ein allergisierendes Potenzial geht von allen Desinfektionsmitteln aus, wenn sie über längere Zeit angewendet werden. Dem kann man entgegenwirken, wenn man in größeren Zeitabständen Präparate mit
unterschiedlichen Wirkstoffen anwendet.

Mikroorganismen haben sich als unsichtbare Welt in allen Bereichen unserer Umgebung (Geosphäre, Hydrosphäre, Atmosphäre) und unseres Lebens als physiologische mikrobielle Flora in uns etabliert. Ihre Zahl kann nur geschätzt werden und nur ein Bruchteil, vermutlich etwa 1-2%, ist im Labor kultivierbar. Obwohl Mikroorganismen oft mit Krankheitserregern assoziiert werden, hat der größte Teil für den Menschen vielfältige positive Funktionen. Der positive Effekt der physiologischen Keimflora auf zahlreiche Körperfunktionen (Verdauung, Hautgesundheit und Immunabwehr) kann nicht hoch genug eingeschätzt werden.

Das krankheitserregende Potenzial von Mikroorganismen ergibt sich nicht allein aus der Art des Erregers. Hinzu kommen zum Beispiel die Fähigkeit, Giftstoffe zu synthetisieren oder die körpereigene Immunabwehr zu unterlaufen und dadurch das Wachstum im menschlichen Organismus zu ermög lichen. Dann spricht man von „obligat pathogenen“ Erregern.
Auch eine gewisse Empfänglichkeit eines immungeschwächten Körpers kann Voraussetzung für eine Infektionserkrankung durch
einen bestimmten Erreger sein.

Desinfektion
Die ursprüngliche Bedeutung des vom Lateinischen »inficere« abstammenden Wortes Infektion ist das Anste cken, Färben, Vermischen oder auch Vergiften. Im Wortsinn ist es Ziel einer Desinfektion, einen Gegenstand in einen Zustand zu versetzen, in dem er nicht mehr infektiös, also nicht mehr ansteckend ist. Defini tionsgemäß ist dafür eine Keimreduktion nötig. Das bedeutet, dass nach der Desinfektion von einer Million Keimen nur noch 10 lebensfähig sein sollten.

Sterilisation
Die Sterilisation (lat.: sterilis; unfrucht bar, ertraglos) zielt auf vollständige Keimfreiheit ab. Beispielsweise nötig bei der Aufbereitung von medizinischen Instrumenten. Die angestrebte Keimreduktion liegt um eine Zehnerpotenz höher als bei der Desinfektion. Im Idealfall bleibt also nur 1 einziger Keim aus einer Million Einheiten übrig. Auch Mikroorganismen im Sporen zustand werden inaktiviert.

Sanitisierung
Im Zusammenhang mit industriellen Rohrleitungen und Containern, fällt häufig der Begriff Sanitisierung (lat.: sanitas, Gesundheit, gesunder Zustand). Er steht für eine Anwendung von Methoden, die über gewöhnliche Reinigungsmaßnahmen hinausgehen und die Keim belastung möglichst weitgehend vermindern, ohne zwangsläufig auf vollständige Keimfreiheit abzuzielen.

Antiseptik
Unter dem Begriff Antiseptik versteht man in der Medizin die Abtötung von Mikro organismen auf Schleimhäuten oder Wunden mit Desinfektionsmitteln. Dagegen steht der Begriff Aseptik für das Ziel, keimfrei zu arbeiten und Mikro organismen von lebendem Gewebe fernzuhalten. Hierfür können verschiedene Maßnahmen eingesetzt werden, zum Beispiel Verwendung steriler In strumente, Desinfektion der Luft und Tragen steriler Handschuhe und eines Mundschutzes.
Zu Hause genügt es übrigens in den meisten Fällen, sich gründlich die Hände zu waschen, um sich vor einer Infektion zu schützen. Wenn im Umfeld besonders infektionsanfällige Menschen leben, kann anstelle von Händewaschen die Händedesinfektion sinnvoll sein. Die am häufigsten eingesetzten Desinfetionsmittel basieren auf verdünnten Alkoholen mit hoher Verträglichkeit und Wirksamkeit.

WISSENSWERT
SARS-CoV-2 gehört, wie viele andere humanpathogene Viren (z.B. Influenza, Ebola, Mumps und Masern) zu den Viren mit Virushülle. Sie sind durch Desinfektionsmittel einfacher zu inaktivieren als unbehüllte Viren. Daher sind zur Händedesinfektion Ethanol-basierte Mittel mit einem Gehalt ab 62% Ethanol wirksam. Auch Alkohol-basierte Händedesinfektionsmittel auf Propanol-Basis mit der Deklarierung „begrenzt viruzid“ funktionieren. Zur Gewährleistung einer sicheren Wirkung muss die gesamte Oberfläche der Hand ausreichend benetzt
werden. Hierfür werden mindestens 3 ml benötigt. Danach müssen die Hände an der Luft trocknen.

Trockene Raumluft fördert
die Viren-Verbreitung


Eine aktuelle Studie belegt: Die Ausbreitung des Coronavirus wird nach Angaben eines Forscherteams aus Leipzig und Indien auch von der Luftfeuchtigkeit beeinflusst.
Eine relative Feuchte von 40 bis 60 Prozent könne die Ausbreitung der Viren und deren Aufnahme über die Nasenschleimhaut reduzieren. Bei höherer Luftfeuchtigkeit würden die Tröpfchen schneller zu Boden fallen und könnten weniger von Gesunden eingeatmet werden. Eine Luftfeuchtigkeit von mindestens 40-60% gilt demzufolge als gesund und würde die Auswirkungen von COVID-19 und auch die von anderen Viruserkrankungen wie beispielsweise der saisonalen Grippe reduzieren. Diese Erkenntnisse sind besonders für die kommende Wintersaison von Bedeutung, wenn sich die Menschen mehr in aufgeheizten Räumen aufhalten.
Das Erwärmen der Frischluft sorgt nämlich dafür, dass diese austrocknet. In unserer Klimazone herrscht daher in Innenräumen während der Heizsaison meist ein sehr trockenes Raumklima.
Allgemein wird eine relative Luftfeuchtigkeit von 50% und eine Raumtemperatur von 20° C als das optimale Raumklima betrachtet, dies kann man mit einem einfachen Hygrometer messen.

Raumpflanzen als Schadstoff-Killer

Efeu macht sich nicht nur an der Hauswand gut sondern auch im Wohnraum. Aber noch besser: Die Pflanze filtert bis zu 94 % der Schadstoffe aus der Luft, wie eine NASA-Studie festgestellt hat. Sogar Schimmelsporen zieht Efeu zu 80 % aus der Luft.
Besonders gut für das Raumklima sind auch das Einblatt (Spathiphyllum) und der Schwertfarn (Nephrolepis exaltata): Sie absorbieren z.B. Benzol, Formaldehyd, Trichlorethen, Xylolen, Tuloul und Ammoniak… und sind damit eine der fleißigsten Luftverbesserer.